Natürliche Mittel gegen Zecken, ein Thema das mich schon lange beschäftigt. Eigentlich dachte ich, wir haben es für dieses Jahr geschafft und die nervige Zeckenzeit mit dem Beginn der heißen Sommertage überstanden. Leider finde ich seit knapp zwei Wochen vermehrt Zecken im Fell meiner Jungs. Das die Zecken nämlich nur im Frühjahr aktiv sind, ist leider ein Irrglaube.
Zecken können mehrere Jahre alt werden und durchlaufen in dieser Zeit verschiedene Stadien, das bedeutet letztendlich für uns, dass sie immer da sind, auch wenn wir sie nicht immer wahrnehmen. Im Sommer wenn es zu heiß ist, nimmt lediglich ihre Aktivität ab, nur im Winter wenn die Temperaturen dauerhaft unter 7 Grad fallen, dann verfallen sie in eine Winterstarre. Im Frühjahr hört man viel von Zeckenbefall, jeder rüstet sich gegen die kleinen Biester. Doch auch jetzt im Herbst, sind die Temperaturen ideal, es ist ähnlich mild wie im Frühjahr und anscheinend kommen sie jetzt noch mal so richtig auf Hochtouren.
Ich behaupte mal, dass fast jeder Hundebesitzer weiß, dass Zecken bakterielle Infektionskrankheiten wie Borreliose übertragen können. Diese Infektionskrankheiten stellen ein echtes Risiko dar und können auch Langzeitfolgen für den Hund haben. Daher ist es umso frustrierender, wenn man nach jedem Spaziergang, diese eckliegen Dinger von den Hunden sammeln muss.
Ich muss zugeben, früher hat mich das Thema auch nicht so stark betroffen, da ich mit Vito noch in einer Wohnung in der Stadt lebte. Heute wohnen wir direkt am Wald, gehen täglich über Wiesen oder Felder spazieren und sammeln so viel schneller Zecken ein als früher.
Bei Doni und Vito ist es da noch am einfachsten. Sie haben kurzes Fell, einer in orange, einer in weiß, da sieht man jede krabbelnde Zecke sofort und kann sie gleich entfernen. Bei Nolan ist es da schon schwieriger, er hat langes grau-schwarzes Fell, jede Zecke wird somit fast unsichtbar. Nach dem Spaziergang kraule ich seine ganze Haut am Haaransatz ab und ertaste die Zecken dann in den meisten Fällen, sehen kann ich sie vorher oft überhaupt nicht.
Leider gehen mir auch öfter welche durch die Lappen oder besser durch die Finger. Nolan muss ich leider am häufig die festgebissenen Zecken mit einer Zecken Zange entfernen.
Aber warum befallen die Zecken so gerne die Hunde?
Die meisten Zecken in unseren Regionen gehören zu den Schildzecken, sie finden ihre Wirte über den Geruch. Die Zecken reagieren auf eine ganz bestimmte Duftmischung, sie sind also wählerisch, wenn es um ihren Wirt geht. Oft ist es eine Mischung aus Schweiß und Kohlenmonoxid. Somit riechen manche Hunde oder Menschen besonders gut für die Zecken, manche dagegen eher weniger.
Man kann also mit einfachen und natürlichen Mitteln versuchen, die Duftnote der Hunde zu verändern und sie damit uninteressant oder im besten Fall abstoßend für die Zecken zu machen.
Das funktioniert einmal über die Zugabe von verschiedenen Produkten zum normalen Futter, über speziell zubereitete Leckerlis oder über die äußerliche Anwendung von Präparaten. Sicherlich gibt es verschiedenste Präparate, wie Spots On zu kaufen, die darin verarbeiteten Substanzen sind aber oftmals bedenklich, ein Umdenken bei den Herstellern ist zwar in Ansätzen zu erkennen, für mich sind sie jedoch keine Alternative.
Wir haben einen guten Weg ohne Chemie gefunden, ein paar Ideen, wie man seinen Hund mit natürlichen Mitteln gegen Zecken schützen kann, habe ich hier für euch zusammengestellt:
- Ein passendes Leckerli Rezept findet ihr hier: Kokos-Bierhefe Leckerli gegen Zecken

Also welche natürlichen Mittel helfen gegen Zecken?
1. Kokosöl als absoluter Allrounder
An erster Stelle, muss hier natürlich das Kokosöl genannt werden. Es ist momentan extrem beliebt in der Futterergänzung und findet auch bei uns Menschen immer mehr Beachtung. Ich füttere meine Hunde nach dem B.A.R.F. Prinzip, dabei spielen Öle eine wichtige Rolle.
- es enthält Laurinsäure, die vertreibt Zecken und tötet Flöhe ab
- es beugt den Befall vor Würmern und anderen Darmparasiten vor
- außerdem verleiht es schönes glänzendes Fell
Zur inneren Anwendung kann man seinem Hund täglich einen Teelöffel mit in das Futter geben. Es gibt natürlich extra Produkte für Tiere, dort stehen auch die empfohlenen Mengenangaben mit auf der Verpackung.
Ich verwende:* Kokosöl. Das Große Bügel-Glas habe ich gleich mehrmals im Haus verteilt, eins nutze ich für die Hunde, ein zweites für uns selbst zum kochen.
Unsere oben genannten Leckerli haben wir auch mit Kokosöl hergestellt. Das ist eine schöne Alternative für die Hunde und eine gesunde und zugleich hilfreiche Belohnung zwischendurch. Lasst das Öl dann einfach bei der normalen Fütterung weg, da sonst schnell die täglichen Mengen überschritten werden.
Um den Schutz rundherum abzuschließen, massiert man etwas Kokosöl in einige Stellen des Hundefells bzw. der Haut ein. Geeignete Stellen sind hinter den Ohren, am Hals und in den Innenseiten der Beine. Wenn die Hunde jedoch gerne baden gehen, ist der Schutz auch schnell wieder weg. Daher sollte man es als tägliches Ritual vor dem Spaziergang einführen.
Nolan ist von diesem Ritual jedoch nicht sehr begeistert. Es macht auch immer eine ganz schöne Schweinerei, schließlich klebt und schmiert das Öl ja auch und Nolan sieht danach immer wie einbalsamiert aus.
Aus diesem Grund habe ich nach einer Alternative gesucht und bin auch fündig geworden. Ich habe das Kokosöl mit anderen Ölen gemischt und trage es jetzt nur noch punktuell auf, wie bei einem Spot On. Das Rezept dazu hatte ich oben bereits verlinkt.
Fazit: Das Kokosöl ist vielseitig einsetzbar und hilft nicht nur gegen Zecken, sondern trägt nebenbei auch noch zum Wohl des Hundes bei. Knoblauch und BierhefeKnoblauch & Bierhefe
2. Knoblauch & Bierhefe
Knoblauch und Bierhefe sind auch Bestandteile bzw. Nahrungsergänzungsmittel in der Rohfütterung. Ihnen wird außerdem eine positive Wirkung gegen Zecken nachgesagt, da sie das Hautmilieu des Hundes mit verändern können.
* Knoblauch steht bei mir in gemahlener und getrockneter Form, als eine Art Pulver mit im Zutatenregal der Hunde. Bei Knoblauch sollte man aber sehr genau auf die Mengen achten, ich füttere es auch nur ab und zu und nicht regelmäßig. Eine erhöhte Menge an Knoblauch kann nämlich giftig für die Hunde sein. Hier liegt die Grenze bei maximal 5 Gramm Knoblauch je Kilogramm Körpergewicht.
* Bierhefe nutze ich erst, seitdem ich die Leckerli hergestellt habe. Sie hat erstaunlicherweise viele gute Eigenschaften, die sich positiv auf den Hund auswirken können, für uns Menschen findet man sie in Tablettenform im Drogeriemarkt. Die Bierhefe enthält sehr viel Vitamin B und kann bei Haut- und Fellproblemen und Magen-Darm Beschwerden helfen.
Auch hier ist die angegebene Menge pro Tag, mit 1g pro 10 kg Körpergewicht ziemlich gering. Daher finde ich die Alternative der Leckerli, die Kokosöl und Bierhefe enthalten ziemlich klasse. Man spart sich das kleinteilige Abwiegen jeden Tag und gibt stattdessen die handlichen Leckeren einfach mal zwischendurch. Dazu muss ich noch anmerken, dass sie alle drei Hunde lieben. Vito und Nolan sind manchmal etwas speziell, vor allem wenn sie etwas zum ersten Mal fressen. Bierhefe kannten sie in der Form noch nicht, haben das Leckerli aber sofort gefressen, ohne es noch einmal auszuspucken und zu untersuchen, so wie sie es sonst eigentlich immer halten.
3. Ätherische Öle
Es gibt viele Öle, die gegen Zecken helfen sollen: Rosmarin, Lavendel, Thymian, Oregano, Wacholder, Rosenholz, Eukalyptus. Interessant finde ich hier wieder den Schwarzkümmel, weil dieser auch als Futterergänzung genutzt wird.
Bei Ölen zur äußeren Anwendung sollte man immer etwas vorsichtig sein und lieber an einer Stelle der Haut im Voraus testen, da schnell Kontaktallergien auftreten können.
* Schwarzkümmelöl wirkt sich positiv auf das gesamte Immunsystem des Hundes aus. Verantwortlich hierfür sind vor allem die Prostaglandine. Bei äußerer Anwendung kann Schwarzkümmelöl das Abheilen kleinerer Wunden unterstützen. Es sorgt für kräftiges und seidiges Fell. Obendrein hält der Geruch des Schwarzkümmelöls Zecken, Flöhe und andere Parasiten fern.
Ich habe das Öl mit anderen Ölen gemischt und nutze es zur Äußeren Anwendung, das Rezept hatte ich bereits oben im Text erwähnt und verlinkt.
4. Zitrose
Die graubehaarte Zistrose oder auch Cistus incanus genannt, gehört zu den Zistrosengewächsen und hat durch die in ihr enthaltenen Polyphenole immunstärkende, entzündungshemmende, antiviral und antimikrobiell wirkende Eigenschaften. Sie wird bereits in der Humanmedizin verwendet und ist in Kapsel- oder Teeform erhältlich. Zistrose wird zur Behandlung von Hauterkrankungen und Durchfall oder zur Immunsystemstärkung eingesetzt. In speziellen Studien hat sich Zistrose auch als Mittel gegen Zecken bewährt.
Für Hunde bekommt man die Zitrose in Kapselform zu kaufen, den Preis dafür finde ich extrem hoch. Ich habe mich noch nicht weiter damit beschäftigt, werde es aber über die Wintermonate auf meine ToDo Liste setzten. Ich persönlich finde die Tee Variante ganz interessant.
Fazit:
Ich würde sagen, es gibt genug Möglichkeiten seinen Hund mit natürlichen Mitteln vor Zecken zu schützen. Grundsätzlich kann man nicht viel falsch machen, wenn man sich an ein paar Mengenangaben hält. Außerdem wirken sich alle beschriebenen Produkte positiven auf die Gesundheit eures Hundes aus. Daher kann ich nur dazu raten, es einfach mal auszuprobieren. Verkneift euch den einfachen Weg in die Apotheke um eine Chemiekeule zu kaufen, mit der ihr eurem Hund langfristig nichts gutes tut. Sondern seit mal kreativ und stellt ein paar Leckerli her, oder pimpt mal das Futter eures Lieblings auf. Euer Hund wird sich freuen und am Ende des Tages ist es ein schönes Gefühl, zu wissen, man hat sich mit dem Thema befasst und Alternativen gefunden, die auch noch richtig gut sein können.
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